Die Schule der Liebe
Was ist das eigentlich mit der Liebe? Das fragen sich Menschen aller Kulturen seit Urzeiten und finden immer wieder neue Antworten. Natürlich ist die Liebe das Thema Nummer Eins in der Kunst, ob in der Malerei oder im Kino, ob in der Oper oder in der Popmusik. Und natürlich ist es auch Thema bei den Jugendlichen in der Albert-Einstein-Schule in Hannover Laatzen.
Deshalb ist eine Oper über die legendäre „Schule der Liebe“, wie sie John Blow in „Venus and Adonis“ entwirft, eine ideale Wahl, um sie gemeinsam mit Schüler*innen zu verwirklichen. Das Barockorchester la festa musicale wird das Stück nach Laatzen bringen und ab November 2023 in Workshops über 100 Schüler*innen am Entstehungsprozess einer Opernaufführung teilhaben lassen. Mit dabei ist ein internationales Team von bekannten KünstlerInnen aus dem Grazer Kollektiv Ārt House. Sie präsentieren die Oper (mit der Beteiligung der SchülerInnen als ChoristInnen, TänzerInnen, AusstatterInnen und DramaturgInnen usw.) nicht nur an der Schule selbst, sondern auch in mehreren Aufführungen im originalen barocken Umfeld in der Galerie von Schloss Herrenhausen im Rahmen von „Herrenhausen Barock“ im Februar 2024.
John Blows „Venus and Adonis“ aus dem Jahr 1683, die erste englische Oper überhaupt, bietet zahllose Anknüpfungspunkte an die Gegenwart. Durchaus kritisch wird hier mit sozialen Normen und Hierarchien umgegangen, und von ganz besonderer Qualität sind die revolutionär anmutenden Antworten auf die Frage nach Gender und der gesellschaftlichen Position von Frauen. Tatsächlich finden wir bei der Entstehung der Oper gleich eine ganze Gruppe von Frauen, die als KünstlerInnen das Stück aus der Taufe gehoben und den Frauen im Stück ganz besondere Qualitäten zugeschrieben haben. Wenn sie auch die Handlung in der mythischen Vergangenheit der griechischen Antike ansiedelten, in der „Schule der Liebe“, in der Venus ihre Amoretten erzieht, so ist sie doch in jedem Moment erkennbar gegenwärtig.